Allochthone Mauereidechsen (Podarcis muralis) in Staad am Bodensee

Allochthone Mauereidechsen (Podarcis muralis) in Staad am Bodensee

DOMINIK HAUSER
August 2011

Am 26.Juli 2011 unternahm ich eine kleine Rundtour durchs Rheintal, mit dem Ziel, dort Schlingnattern zu fotografieren.
Auf einer Internetseite über die Reptilien St. Gallens hatte ich außerdem einen Hinweis auf zwei Mauereidechsenpopulationen in bzw. bei Rohrschach gefunden, von denen ich mir eine am Nachmittag noch genauer ansehen wollte.
Nachdem die Schlingnatternsuche wohl aufgrund des zu sonnigen Wetters erfolglos blieb, fuhr ich gegen 14:00 Uhr nach Staad bei Rohrschach, wo ich anhand der im Internet gefundenen Verbreitungskarte eine der Populationen vermutete.

Die erste naheliegende Idee erwies sich auch sogleich als Volltreffer. Ich fuhr zum kleinen Bahnhof von Staad, wo ich schon beim Abstellen des Motorrads Kinder beobachten konnte, die versuchten am Weg neben dem Bahngleis eine Eidechse zu fangen.

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3

Als ich dann selbst den Fußgängerweg auf der zum See hin gewandten Bahnhofsseite ablief, waren überall Mauereidechsen zu finden, sowohl auf dem gesamten, seitlich des Weges verlaufenden Schotterbett und dem Fußgängerweg als auch an einem direkt angrenzenden Gemüsegarten sowie auf dem Dach einer dazugehörigen alten Hütte. Auch ein unterhalb des Bahnhofs beginnender Parkplatz wird bis zur Straße hin von Mauereidechsen bewohnt.

Abb. 4: Podarcis muralis

Abb. 5: Podarcis muralis

Die Tiere scheinen hier eine stabile Population gebildet zu haben. Neben unzähligen erwachsenen Tieren konnte ich auch viele Jungtiere von diesem Jahr entdecken.
Auf der dem See abgewandten Bahnhofsseite konnte ich jedoch keine Mauereidechsen finden.

Abb. 6: Podarcis muralis

Abb. 7: Podarcis muralis (Jungtier)

Es ist zu vermuten, dass die Tiere entlang der Schienen und evtl. auch bis zum in Sichtweite liegenden Bodensee hin in Staad vorkommen.
Nach meiner Einschätzung ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Mauereidechsen über die Bahngleise weiter entlang am Bodenseeufer ausbreiten werden.